Window seat, 2020
Bei der Videoarbeit „Window seat“ geht es um den abschweifenden Blick des Menschen. Wir leben in einer reizüberfluteten Welt in der wir stets versuchen am Ball zu bleiben und Momente in ihrem Nutzen zu maximieren. Dieses Verhalten erfordert eine hohe Konzentration und Fokussierung. Dennoch gibt es Situationen in denen wir unbewusst gedanklich abschweifen. In sich versunken, hat die Gedankenwelt überhand genommen und die Person äusserlich vom aktiven in einen passiven Zustand versetzt. Mit geöffneten Augen lassen wir die reale Welt an uns vorbeiziehen, versunken in unserer eigenen Imagination. Der Übergang in diesen Zustand ist fast unmerklich, es ist ein flüchtiger und sensibler Moment, aus dem wir durch die kleinste Irritation wieder herausgenommen werden können. Dieses skulpturale Dasein grenzt an einen verbotenen Zustand, wir nehmen uns heraus, sind nicht bei der Sache, nicht fokussiert. Der ziellose, orientierungslose Blick entlarvt uns, ist jedoch alles andere als ausdruckslos.

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